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Er liebt Nordkorea – jetzt ister im Kim-Knast

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Alek Sigley fühlt sich in Nordkorea wohl, ist als Master-Student an der besten Uni Nordkoreas, der Kim-Il-Sung-Universität in Pjöngjang eingeschrieben und organisiert Touren für Ausländer in dem abgeschotteten Staat.

Er freute sich vor ein paar Wochen noch bei Twitter: „Ich habe beispiellosen Zugang zu Pjöngjang“. Jetzt vermutet seine Familie, dass er verhaftet wurde!

Gegenüber „The Guardian Australia“ sagt die Familie des neugierigen Studenten, dass Alek sich seit mehr als drei Tagen nicht mehr gemeldet habe. Sein Twitter-Account sei auch seit einigen Tagen nicht mehr aktiv gewesen, was für ihn unüblich ist.

Dass Nordkorea nicht unbedingt froh über Besuch aus dem Ausland ist, weiß jeder. Als Tourist darf man nur mit einem zugewiesenen Führer herumlaufen, jede kritische Äußerung gegen den Despoten-Staat wird hart bestraft.

Der US-Student Otto Warmbier starb mit nur 22 Jahren, nachdem er in Nordkorea-Haft misshandelt wurde. Sein Vergehen: Er nahm ein Poster von der Wand eines Hotels in Pjöngjang als Souvenir ab.

Doch eigentlich ist der Australier Alek eine super Werbung für Nordkorea. Er tweetet täglich schwärmend von seiner Zeit dort, spricht begeistert von der modernen Entwicklung des Landes und verliert nie ein kritischen Satz über Nordkorea oder das Regime von Kim Jong-un. Seine Mission scheint es zu sein, Nordkoreas Image im Ausland aufzupolieren.

The Natural History Museum was 4,000 won and the Zoo was 5,000 won ($1= about 8,000 won). We were grateful for such preferential treatment.

자연박물관은 4,000원이였는데 동물원은 5,000원이였다 ($1= 약 8,000원). 우리를 그렇게 우대해줘서 감사했다. pic.twitter.com/yD413xhRbV

— Alek Sigley (@AlekSigley) June 12, 2019

  • Krankenhaus-Rechnung

    Kim wollte 2 Mio. Dollar für „Pflege“ von Otto Warmbier

    Nordkorea hat laut der „Washington Post“ 2 Mio. US-Dollar für die Versorgung des dort festgehaltenen Otto Warmbier verlangt.

  • Wegen Kuschelkurs mit Kim

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    Cindy Warmbier, die Mutter des in Nordkorea getöteten US-Studenten, beklagt Trumps Annäherung zu Diktator Kim Jong un.

Pjöngjang könnte ihn für Journalisten halten

Korea-Experten sprechen in „The Guardian“ davon, dass seine Touren besonders beliebt bei Touristen seien, da der Student besonders viel Humor habe. Doch, so warnen die Experten, dürfe man nicht unterschätzen, dass die Regierung um Diktator Kim Jong-un jegliche Äußerung über Nordkorea von Ausländern als kritisch begutachtet.

Ist dem Australier seine Begeisterung über den Despoten-Staat zum Verhängnis geworden? Er ist zwar kein Journalist, doch könnten seine vielen Tweets den Eindruck bei den Behörden geweckt haben, dass er ein Undercover-Reporter sei.

Zudem sollte die nächste Station für ihn Seoul in Südkorea sein. Dort wollte der Australier studieren. Es könnte sein, dass dieser Schritt die Vermutung bekräftigte.

Ist Alek Sigley in Haft sein, so wird es extrem schwierig für sein Heimatland Beistand zu leisten, denn: Australien unterhält keine diplomatischen Beziehungen mit Nordkorea. Lediglich die schwedische Botschaft hilft teilweise bei konsularischen Fragen.

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