Deutschland

Der Datenklau und die Folgen

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Die Passwörter sind geändert, der Datendieb gefasst, aber noch ist der Hacking-Skandal um deutsche Politiker nicht abgeschlossen. Im Innenausschuss fordert die Opposition besseren Schutz – und warnt vor mehr Überwachung.

Sondersitzung des Innenausschusses zum Datenklau – das ist gleichzeitig eine Runde persönlich Betroffener. Denn unter den Politikern und Prominenten, deren private Daten ein junger Mann aus Hessen sammelte und veröffentlichte, waren zahlreiche Bundestagsabgeordnete. So auch Konstantin von Notz von den Grünen. Als Mitglied des Innenausschusses hatte er am Donnerstag in nicht-öffentlicher Sitzung Gelegenheit, Innenminister Seehofer zu fragen, warum er und andere erst aus den Medien davon erfuhren.

Fordert Standards für die Daten-Verschlüsselung: Der Grünen-Abgeordnete Konstantin von Notz nach der Ausschusssitzung

“Herr Seehofer und die Präsidenten des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik sowie des Bundeskriminalamtes sagen, die Meldewege sind schwierig”, so von Notz nach der Sondersitzung im DW-Gespräch. “Sie haben keine Anzeige über diesen Leak bekommen. Nun ist das objektiv nicht trivial, aber wenn man sieht, wie wichtig die IT-Sicherheit ist, dann müssen wir dringend an Verbesserungen arbeiten.” Von Notz fordert unter anderem das Verbot des Handels mit Sicherheitslücken. Kritisch sieht er die Idee, mit sogenannten Hackbacks Hacker und ihre Geräte anzugreifen. Außerdem müsse man darüber reden, ob Abgeordnete ihre eigenen Kommunikationsgeräte nutzen dürfen oder eine speziell geschützte Infrastruktur.

Daten im Darknet gekauft?

Für einige Tage hatte der Datendieb das gesamte politische Leben in Deutschland in Atem gehalten. Kein Top-Hacker, kein ausländischer Geheimdienst, sondern ein junger Mann, 20 Jahre alt, wohnhaft noch bei seinen Eltern in Homberg in Hessen. Weil er sich über die Äußerungen einiger Politiker geärgert habe, stellte er Daten von rund 1000 Politikern und anderen Prominenten, auch von Ministern und sogar von Bundeskanzlerin Angela Merkel, ins Netz.

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