Politik

„Das Assad-Regime hat meine Kinder verbrannt!“

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Seit acht Tagen bombardiert das Assad-Regime die Stadt Idlib in Nordsyrien. Besonders hart trifft es Chan Scheichun (34 000 Einwohner). Bis heute sind 36 Menschen ums Leben gekommen, darunter elf Frauen und 13 Kinder. 75 weitere Menschen wurden verletzt.

Besonders grausam: das Schicksal von zwei Kindern. Mohamed (13) und Amina (15). Sie sind verbrannt!

BILD sprach mit Razouk K. (47), dem Vater der getöteten Kinder. Mit seiner Frau und sieben Kindern lebt er in seinem Elternhaus in Chan Scheichun – eine eigene Wohnung hat er nicht. Seine Ehefrau ist seit dem traumatischen Verlust in einer medizinischen Einrichtung.

Weinend und mit erschöpfter Stimme erzählt Razouk seine Geschichte, die Geschichte vom Tod seiner geliebten Kinder:

„Am Freitagnachmittag fielen viele Bomben neben unser Haus. Meine Frau und die anderen Kinder waren bei meinem Schwager, der etwa einen Kilometer von uns entfernt lebt — er hat einen Bunker. Wir hatten Angst und wollten uns auch verstecken. Deswegen brachte mich mein Sohn mit dem Motorrad zuerst zu meinem Schwager und kehrte zurück, um seine Schwester abzuholen. Als meine Kinder auf dem Weg zu uns waren, traf sie die Bombe – und verbrannte sie!“

Der Familienvater arbeitete jahrelang als Busfahrer auf der Linie zwischen Aleppo und dem Libanon. 2011 verletzte er sich bei einem Unfall schwer, vier Jahre später mussten Ärzte sein rechtes Bein amputieren. Dann erkrankte er am Herzen – an Arbeit war für ihn nicht mehr zu denken. Seine Frau leidet seit fünf Jahren unter Schilddrüsenproblemen und Bluthochdruck.

In dieser schweren Zeit übernahmen Mohamed und Amina Verantwortung für die Familie, sie verließen vor fünf Jahren deshalb sogar die Schule.

▶︎ Mohamed arbeitete in einem Hühnchen-Laden, um das Geld für die notwendigsten Lebensmittel zusammenzubekommen. Dazu kommen (bis heute) die hohen Arzneimittel-Kosten: 30 Euro pro Monat– viel Geld!

▶︎ Seine Schwester Amina kümmerte sich zu Hause um die kranken Eltern, arbeitete nebenbei in der Landwirtschaft.

Das ist jetzt vorbei. Der Vater zu dem Verlust seiner Kinder: „Als ich mein Bein verlor, haben meine Kinder ihr Leben für uns geopfert, uns mit allem versorgt. Jetzt sind sie tot.“

Er ist wütend auf die arabischen Regierungen, Russland und den Iran: „Sie alle unterstützen Assad!“ Das einzige Land, das Mitleid habe, sei Israel. „Denn Israel bombardiert die iranischen Milizen, die das Assad-Regime unterstützen.“

In die Weltpolitik hat der 47-Jähriger kein Vertrauen mehr. Seine Botschaft: „Gott verbrenne dem Assad-Regime und seinen Unterstützern das Herz – wie sie meine Kinder verbrannt haben.“

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