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“An starkem Gegner aufbauen”: Löw und Bierhoff beschwören den EM-Mut

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Frankreich, Spanien oder England? Oliver Bierhoff und Joachim Löw.


Nur im zweiten Lostopf zu sein, das ist für Joachim Löw nicht neu. Seine erste Turnierqualifikation schaffte der Bundestrainer 2008 auf diesem Weg. Vor der Zeremonie für die EM-Endrunde 2020 in Dublin wollen er und Manager Oliver Bierhoff Zweifel zerstreuen.

Frankreich, Spanien oder England? Nur keine Panik. Trotz des Desasters bei der WM, dem Abstieg aus der Eliteklasse der Nations League und der Degradierung in Lostopf 2 gehen Bundestrainer Joachim Löw und Manager Oliver Bierhoff die Qualifikation zur Fußball-EM 2020 selbstbewusst an. "Wir haben den Anspruch unter den ersten zwei einer Gruppe zu sein, und vielleicht ist es für die Entwicklung der Mannschaft auch gut, wenn man einen starken Gegner zieht, an dem man sich auch aufbauen kann", sagte Bierhoff vor der Auslosung, die an diesem Sonntag (ab 12 Uhr live bei n-tv) im Convention Center von Dublin stattfindet.

Löw hatte klar gemacht, dass er auf der letzten Dienstreise eines missratenen Jahres nach vorne schaut. "Natürlich hätten wir uns für die Auslosung eine andere Konstellation gewünscht, aber wir stellen uns der Situation und nehmen sie an." Das Motto für 2019 hatte Löw nach dem 2:2 gegen die Niederlande in Gelsenkirchen ausgegeben: "Wir müssen aus dem enttäuschenden Jahr die richtigen Lehren ziehen, für das nächste Jahr und das Turnier 2020."

Dublin empfing die DFB-Delegation, zu der auch Verbandschef Reinhard Grindel und sein Generalsekretär Friedrich Curtius gehören, unter einer grauen Wolkendecke. Die Aussichten auf die Qualifikation vom 21. März bis 19. November 2019 sollen so trübe aber nicht sein, sagte Bierhoff: "Natürlich ist das Risiko sehr viel größer, auch einen starken Gegner zu haben, aber wir machen uns nicht so viele Gedanken darum." Löw ging auch seine erste Qualifikation als Chef von Topf 2 aus an – und löste das Ticket für die EM 2008 letztlich problemlos.

Lieber keine Ausrutscher

Trotz der erstmaligen Einordnung der DFB-Elf in den zweiten EM-Lostopf seit zwölf Jahren wollen sie beim DFB keine Zweifel an einer erfolgreichen Qualifikation aufkommen lassen. Daran können auch mögliche Duelle mit Weltmeister Frankreich, mit Belgien, Spanien, Portugal oder den Niederlanden nichts ändern. Auch WM-Finalist Kroatien oder die erstarkten Engländer könnten von dem irisch-portugiesischen Los-Quartett Robbie Keane, Ronnie Whelan, Vítor Baía und Nuno Gomes zum prominenten Kopf der deutschen Qualifikationsgruppe bestimmt werden.

Die Schweiz, Italien oder Polen wären die mutmaßlich einfacheren Optionen. Deutschland befindet sich unter anderem mit Österreich, Schweden, Wales, der Ukraine und Russland in besagtem Topf 2. Löw hatte betont, seinen personellen Erneuerungsprozess fortsetzen zu wollen, die für das EM-Ticket nötigen Ergebnisse wolle er aber nicht aus dem Blick verlieren. Alle Gruppensieger und Zweiten lösen das EM-Ticket. Weitere vier Plätze werden in Playoffs im März 2020 unter den jeweils vier besten noch nicht qualifizierten Teams jeder Nations-League-Staffel vergeben. Doch dieser Umweg soll kein Thema sein.

Dublin sollte für Löw allerdings auch eine Warnung sein. Die Iren könnten als unbequemer Kontrahent aus Topf 3 drohen. Die letzte Niederlage in einem Qualifikationsspiel gab es für Deutschland auf dem Weg zur letzten EM im Oktober 2015 auf der Grünen Insel – solche Ausrutscher sollten in der Qualifikation für 2020 vermieden werden.

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