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AKK überrascht mit Ansagezur Kanzler-Kandidatur

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Esoteriker sehen im „K“ ein Symbol für „Kraft“, „innere Mitte“ oder „Verbindung zu Gott“. Annegret Kramp-Karrenbauer hat den Buchstaben zwei Mal im Namen, und Sandra Maischberger nutzt ihn sogar drei Mal, im Stabreim-Stakkato: „Katholisch, konservativ – Kanzlerin?“

Die Gäste

Die CDU-Chefin (56) ist vier Jahre älter als die Talkmasterin. Wird‘s heute schwesterlich, oder zwirbeln die zwei am Zoff-o-Meter?

Vorglühen mit frechen Fragen

• Maischberger zieht gleich den Spickzettel für ihr beliebtes Satzvervollständigungsspiel raus: „Was war Angela Merkels größter Fehler?“ Doch die CDU-Chefin weicht elegant: „Das muss sie selbst entscheiden.“

• Mehr Mitmach-Mut zeigt die Kandidatin bei K-Fragen der harmloseren Sorte. Maischberger: „Sie sind Karnevalistin und sehr kontrolliert, was ist Ihre Lieblingsmusik?“ – „KISS und Klassik!“

Frechste Frage

„Waren Sie rebellisch?“ will Maischberger wissen. In der Antwort klingt wie einst bei Kanzler Kohl („Gechichte“) auch bei Kramp-Karrenbauer der rheinische Schetismus durch: „Ich war kein rebelliches Kind.“ Später folgen noch andere Beispiele für den sympathischen Sprachfehler: „kritich“, „Deutchland“, „Viele Menchen wünchen“.

Nächste Prüfung: „Waren Sie schon mal volltrunken?“ – Kramp-Karrenbauer: „Ja. Das war knapp vor der Uni. Die normale Mischung aus Bier und Wein. So sehr viel brauche ich nicht, um volltrunken zu sein…“

Härtester Vorwurf

Maischberger zitiert Kramp-Karrenbauers Kritik an der „Ehe für alle“: seither seien auch andere Forderungen nicht auszuschließen, „etwa eine Heirat unter engen Verwandten oder von mehr als zwei Menschen“.

Damit vergleiche sie solche Ehen mit Inzest und Vielehe, die beide strafbar seien, sagt die Talkmasterin empört.

Doch die CDU-Chefin zuckt nicht mit der Wimper: „Für meine Partei ist diese Frage entschieden, und dazu stehe ich“, antwortet sie. „Ich habe aber auch eine persönliche Meinung dazu, und an der möchte ich gern festhalten.“ Rumms!

Strengste Erwiderung

Maischberger geht ihr noch mal mit dem Bohrer an den Nerv: „Kennen Sie jemanden, der seine Tante heiraten will?“ fragt sie spitz. „Oder seinen Onkel?“

Hoppla, da geht doch noch da Zoff-o-Meter los! „Das ist gar nicht auszuschließen, wenn es etwa um Versorgungsfragen geht“, erklärt Kramp-Karrenbauer in plötzlicher Strenge. „Das hat nichts mit Sexualität zu tun“, sondern höchstens mit Altersarmut.

Bester Konter

Die Talkmasterin probiert es mit einer Kritik an Politikern, die erst Politik studiert haben und dann immer nur Politik machen, statt sich auch mal in einem anderen Beruf umzusehen. Doch die CDU-Chefin lässt sie cool auflaufen: „Bei Journalisten, die Journalismus studiert haben und immer nur Journalismus machen, fragt das niemand“, lächelt sie.

Treffer, versenkt! Maischberger brach ihr Studium der Kommunikationswissenschaften schon nach drei Tagen ab und ging als Radiomoderatorin zu Bayern 2.

Größte Überraschung

Dann kommt die Kardinalfrage: „Wollen Sie Kanzlerin werden?“ Die routinierte AKK-Antwort lautet: „Wenn ich mir das nicht zutrauen würde, hätte ich auch nicht für den CDU-Vorsitz kandidieren dürfen!“

Doch dann schiebt sie nach: „Als Vorsitzende dieser großen Volkspartei CDU hat man auch eine andere Verpflichtung: Man muss die Partei in die entsprechende Situation bringen, dass sie überhaupt einen Kanzler oder eine Kanzlerin stellen kann.“

Interessanteste Erklärung

Maischberger staunt, und Kramp-Karrenbauer lässt auch gleich die Katze aus dem Sack: „Das heißt, man muss das auch ein Stück weit von der eigenen Person trennen.“ Für sie gehe es eben nicht in erster Linie um den eigenen „persönlichen Karrierewunsch“, erklärt Kramp-Karrenbauer.

Klarste Antwort

Die Talkmasterin schnappt nach Luft: „Das ist interessant! Das heißt, es könnte auch jemand anderes ein Kandidat der CDU werden?“

Kramp-Karrenbauer erinnert an den Wahlkampf 2005 mit Edmund Stoiber: „Angela Merkel hat ja in der Vergangenheit in einer konkreten Situation genau das bewiesen“, stellt sie fest. „Das ist auch meine Erwartung an jeden Vorsitzenden der Partei!“

Maischberger will es noch immer nicht glauben: „Es kann sein, dass Sie sagen: Der ist besser geeignet, der wird Kanzlerkandidat?“ wundert sie sich.

Antwort: „Als verantwortliche Parteivorsitzende muss das so sein, ja!“

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Schnellstes Ping-Pong

Auch im Frage-Antwort-Spiel zeigt AKK klare Kante:

• Tempolimit? „Nein!“

• Dieselfahrverbote? „Nicht in jedem Fall verhältnismäßig.“

• Würde sie empfehlen, jetzt einen Diesel zu kaufen? „Ja!“

• Wehrpflicht? „Ich bin für eine Dienstpflicht.“

• Mindestlohn? „Ja!“

• Spitzensteuersatz erhöhen? „Nein!“

• Lieber „Queen“ oder Helene Fischer? „Queen!“

Deutlichste Absage

Ganz fester zurrt die neue Vorsitzende das CDU-Parteitagsverbot für jegliche Regierungsbildung mit AfD oder Linken: „Keine Koalition mit Populisten von links oder rechts!“

Ihr Schlusswort: „In einer großen Mehrheit wollen die Deutschen, dass Angela Merkel in dieser Legislaturperiode Kanzlerin bleibt.“

Zitat des Abends

Sind mir beidermaßen lieb!

(Kramp-Karrenbauer in leicht verkürzter Ausdrucksweise auf die Frage nach ihren Gegenkandidaten Friedrich Merz und dessen wichtigsten Unterstützer Wolfgang Schäuble)

Fazit

Viel eifriges Fragen der Talkmasterin, routinierte Freundlichkeitsstrategie der Politikerin.

Das war ein Talk der Kategorie: „Fleißkärtchen“.

Muss jetzt der Inspekteur der Luftwaffe gehen?

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